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Das Fagott ist ein Holzblasinstrument in der Tenor- und Basslage mit Doppelrohrblatt, dessen Name (ital. fagotto = "Bündel") sich aus seiner mehrteiligen Bauart ableitet. Einige Komponisten wie Wagner oder Strauss schrieben in ihren Partituren "erster oder zweiter Fagott", in jüngerer Zeit hat sich jedoch der sächliche Artikel durchgesetzt.

Klang und Tonumfang

Der Klang des Fagotts wird in tiefen Lagen gern als sonor, in der Tenorlage als „cantabel“ beschrieben. Im Kasten sind Tonbeispiele aus der 4. Sinfonie von Beethoven (Staccato-Stelle) und aus Rimski-Korsakows „Scheherazade“ (lyrische Stelle) verlinkt.

Die Grundskala vom „leeren Ton“ (jenem Ton, der erklingt, wenn alle Tonlöcher offen sind) abwärts bis zum tiefsten Ton, der ohne Zuhilfenahme der Daumen gegriffen werden kann, ist f–F (mit H statt B). So gesehen wird das Fagott ähnlich gegriffen wie eine Altblockflöte oder das tiefe Klarinettenregister. Notiert wird wegen des großen Tonumfangs im Bass-, Tenor- und mitunter im Violinschlüssel, und zwar in wirklicher Tonhöhe ohne Transposition.

Der tiefste Ton des Instrumentes ist das Kontra-B, seit Ende des 19. Jahrhunderts schreiben Komponisten manchmal auch ein Kontra-A vor, das mit einem anderen, vergrößerten Schallstück (der sogenannten Tristan-Stürze[1]) gespielt werden kann. Weil der Einsatz desselben das Instrument aber klanglich beeinträchtigt, wird es jedoch vermieden.

In der Höhe liegt die Grenze je nach Spieler, Instrument, S-Bogen und Rohr unterschiedlich: Das e’’ ist für geübte Spieler kein Problem, als professioneller Spieler kann man auch das g’’ erreichen, wie es z. B. György Ligeti in seinem Violinkonzert vorschreibt. Der höchste Ton der offiziellen Heckel-Grifftabelle ist das as’’, theoretisch gibt es aber kein oberes Ende.

Spieltechnik

Der Spieler hält das Fagott diagonal vor dem Körper. Wegen des hohen Gewichts ist ein Hilfsmittel notwendig, meistens ein Hals- oder Schultergurt mit Haken, der in eine dafür vorgesehene Öse am oberen Rand des Stiefels eingehängt wird. Mit einem Balancehalter (Balance) kann bei dieser Tragweise der Schwerpunkt des Instruments individuell eingestellt werden. Andere Möglichkeiten der Entlastung des Spielers bieten Sitzgurte (werden an einer Öse an der Unterseite des Stiefels befestigt), Beinstützen oder Spielständer. Eine Besonderheit des Fagotts sind die bis zu drei sogenannten Schleifklappen. Sie werden beim nicht gebundenen Spiel in der Mittellage bzw. beim Sprung in die Mittellage des zweiten Registers nur kurz beim Anblasen des Tones geöffnet, um das Ansprechen zu erleichtern, und dann meistens sofort wieder geschlossen, um die Intonation und den Klang des entsprechenden Tones zu verbessern.

Wie bei anderen Holzblasinstrumenten gibt es eine Reihe von Extended techniques, darunter Multiphonics, Flatterzunge, Zirkularatmung, Doppel- und Tripelzunge sowie Obertöne.

Quelle Text: Wikipedia external-link-icon (bearbeitet/gekürzt)

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